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KLIMA & UMWELT

Charlotte Potts
»WIR WOLLEN NACHRICHTEN NEU DENKEN«
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Handlungsfelder

Die ProSiebenSat.1 Group ist sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst. Deshalb möchten wir gemeinsam mit unseren Mitarbeiter:innen und im Dialog mit unseren externen Stakeholdern unseren Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels und zur Bewahrung unserer Umwelt leisten. Als zentrales, gruppenweites Ziel haben wir uns für 2030 die Klimaneutralität gesetzt. Wir verringern dafür seit der Aufstellung des Ziels im Jahr 2019 kontinuierlich unsere betrieblichen Emissionen. Im Jahr 2023 konnten wir diese gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent reduzieren.

THEMEN IM FOKUS
Publikationen
Online-Geschäftsbericht 2023
Vorstand
Interview mit Group CEO Bert Habets

Betriebliche

Klimaneutralität

bis 2030

Am Standort Unterföhring – dem Hauptstandort des Konzerns – nutzen wir für die elektrische Energieversorgung unserer Bürogebäude, Produktionsstudios und Rechenzentren ausschließlich Ökostrom. Als Energiequelle für Raumwärme setzt ProSiebenSat.1 bevorzugt auf Fernwärme aus erneuerbaren Quellen, wie zum Beispiel Geothermie am Hauptstandort. Wir nutzen zudem die Abwärme der eigenen Rechenzentren als Heizenergie. Die fortschreitende Umrüstung auf LED-Beleuchtung in den Büros und den Produktionsstudios trägt ebenfalls zur Erhöhung der Energieeffizienz bei.

SCIENCE BASED TARGETS INITIATIVE

Da die Dekarbonisierungs-strategie von ProSiebenSat.1 ein hohes Ambitionsniveau anstrebt und einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zum weltweiten 1,5-Grad-Ziel leisten soll, arbeiten wir derzeit an einem Klimaziel gemäß den Vorgaben der Science Based Targets Initiative. Diese Initiative wurde durch den Global Compact der Vereinten Nationen, das Worlds Resources Institute, das Carbon Disclosure Project (CDP) und den World Wide Fund For Nature (WWF) gegründet und verfolgt das Ziel, Unternehmen dabei zu unterstützen wissenschaftlich fundierte Treibhausgas-Reduktionsstrategien zu erarbeiten und umzusetzen.

Mit der Initiative "Sauber gedreht!" hat die Seven.One Entertainment Group bereits im Jahr 2019 einen umfassenden Maßnahmenkatalog entwickelt, um Film- und Fernsehproduktionen nachhaltiger zu gestalten: Die Initiative definiert Anforderungen und Handlungsempfehlungen für Produktionsunternehmen, um CO2e-Emissionen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Der Maßnahmenkatalog wurde auch im Geschäftsjahr 2023 vollständig angewendet. Als Mitglied des Arbeitskreises Green Shooting entwickelt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Vertreter:innen der Film- und Fernsehwirtschaft und Institutionen der Filmförderung die im Oktober 2021 beschlossenen branchenweiten ökologischen Standards für die audiovisuelle Produktion kontinuierlich weiter.

GREEN SEVEN
GREEN SEVEN WEEK

ProSieben nutzt seine Reichweite, um insbesondere seine jungen Zuschauer:innen für Nachhaltigkeit im ökologischen Bereich zu sensibilisieren. Im Oktober 2023 fand die Green Seven Week bereits zum 15. Mal statt.

Die operative Verantwortung für die Erfassung und Konsolidierung von Aktivitätsdaten im ökologischen Bereich liegt für den Hauptstandort bei der Abteilung Corporate Procurement & Real Estate sowie für die ProSiebenSat.1-Beteiligungen bei der jeweiligen Geschäftsführung. Für die CO2e-Bilanzierung, die Ermittlung weiterer berichteter Umweltkennzahlen sowie deren Reporting und Kommunikation ist das Group Sustainability Office zuständig, das auch organisatorisch für die Steuerung der Klima- und Umweltschutzmaßnahmen zur Erreichung der klimabezogenen Unternehmensziele verantwortlich ist.

Energie

Der Gesamtenergieverbrauch innerhalb des Konzerns betrug im Berichtsjahr rund 33 Gigawattstunden (Vorjahr: 33 GWh). Die wesentlichen Verbräuche entfallen auf elektrische Energie mit 16 GWh (Vorjahr: 14 GWh) und den Bedarf an Wärme und Kälte mit 12 GWh (Vorjahr: 13 GWh). Der Energieverbrauch der Dienstwagenflotte lag bei 5 GWh (Vorjahr 5 GWh). Über alle Kategorien lag der Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen am Gesamtverbrauch im Jahr 2023 bei 67 Prozent (Vorjahr: 66 Prozent).

Intensität des Energieverbrauchs
  • 2023
  • 2022
  • Gesamtenergieverbrauch in GWh1
  • 33,06
  • 33,26
  • _  davon Energie aus erneuerbaren Quellen
  • 22,17
  • 21,99
  • _  davon Energie aus nicht erneuerbaren Quellen
  • 10,09
  • 11,27
  • Umsatz in Mio Euro
  • 3.852
  • 4.163
  • Durchschnittliche FTE2
  • 7.310
  • 7.501
  • Energieverbrauch/Umsatz
    in MWh/Mio Euro
  • 8,58
  • 7,99
  • Energieverbrauch/durchschnittliche FTE
    in MWh/durchschnittliche FTE
  • 4,52
  • 4,43

1 Verwendete Brennstoffarten: Elektrischer Strom (16,31 GWh), Fernwärme & -kälte (9,91 GWh), Kraftstoffe (Fuhrpark) (5,05 GWh), Fossile Brennstoffe (1,79 GWh).

2 Die Anzahl der durchschnittlichen Mitarbeiter:innen wird in Vollzeitäquivalenten (Full Time Equivalents, FTE) dargestellt.


Emissionen

-13%

weniger betriebliche Treibhausgasemissionen in 2023

Insgesamt sanken die betrieblichen Emissionen (Scope 1, Scope 2) der ProSiebenSat.1 Group in 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. Bei den Emissionen aus Wärmeerzeugung (lokale Wärmeerzeugung in Scope 1 sowie Fernwärme und Geothermie in Scope 2) gab es dabei eine Verschiebung zwischen Scope 1 und Scope 2, bedingt durch die gestiegene Primärdaten-Abdeckung im Berichtsjahr. Im Vorjahr wurden die Emissionen einzelner Standorte (rund 160 tCO2e) unter Scope 2 (Fernwärme und Geothermie) ausgewiesen, die im Berichtsjahr aufgrund zusätzlicher Erkenntnisse im Hinblick auf den genutzten Energieträger in Scope 1 (Stationäre Wärmeerzeugung) ausgewiesen werden. Bereinigt um diesen Effekt liegen die Scope 1 Emissionen bei stabilen Emissionen aus stationärer Wärmeerzeugung leicht unter dem Vorjahr und die Scope 2 Emissionen weiter deutlich unter dem Vorjahr.

Der Rückgang der direkten Emissionen (Scope 1) der ProSiebenSat.1 Group resultiert überwiegend aus dem reduzierten Ausstoß des Fuhrparks. Der Konzern befindet sich in der schrittweisen Transformation, vollständig auf lokal emissionsfreie E-Mobilität umzustellen. Alle Poolfahrzeuge, die am Hauptstandort Unterföhring bereitstehen, wurden 2023 auf vollelektrischen Antrieb umgestellt. Am Campus in Unterföhring gibt es über 80 Ladestationen, der Ausbau auf über 100 Stationen erfolgt im ersten Quartal 2024. Die Ladepunkte werden ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Neben dem Laden von Pool- und Dienstfahrzeugen ist auch die Nutzung für private Fahrzeuge von Mitarbeiter:innen möglich.

Außerdem relevant für den Bereich der direkten Emissionen sind die lokale Wärmeerzeugung sowie der Betrieb der Netz-Ersatzanlagen, die am Sendestandort in Unterföhring im Fall einer Unterbrechung der Stromversorgung mit leichtem Heizöl betrieben werden.

Die indirekten Emissionen durch die Erzeugung eingekaufter Energie (Scope 2) sanken im Vergleich zum Vorjahr um 456 tCO2e auf 918 tCO2e. Dies ist neben der Umstellung von weiteren Standorten auf eine Stromversorgung aus erneuerbaren Energien vor allem auf niedrigere Emissionen aus Fernwärme und Geothermie zurückzuführen. Neben dem Effekt aus gestiegener Primärdaten-Abdeckung wurden in diesem Bereich unter anderem die in der Heizperiode 2022/2023 umgesetzten Energiesparmaßnahmen fortgeführt und dadurch der Bedarf an Wärme weiter gesenkt.

Die erfassten Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3) betreffen neben Erzeugungs- und Übertragungsverlusten in der Energieversorgung (27 %) vor allem den Pendelverkehr der Mitarbeiter:innen (30 %) sowie Geschäftsreisen (44 %). Die weiteren Emissionskategorien der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3) werden derzeit analysiert; wir planen, diese im Rahmen des Beitrittsprozesses zur Science Based Targets Initiative in unsere öffentliche CO2e-Bilanz aufzunehmen.

Über alle erfassten Emissionskategorien (Scope 1, Scope 2, Scope 3) zeigt sich ein Anstieg um 17 Prozent. Dieser Anstieg ist primär getrieben von erhöhten Emissionen aus Geschäftsreisen, die insbesondere auf die angestiegenen Emissionsfaktoren per Flugkilometer im Vergleich zum Vorjahr sowie die erneut gestiegene Reisetätigkeit zurückzuführen sind. Auch die nicht in Scope 1 und 2 enthaltenen Erzeugungs- und Übertragungsverluste in der Energieversorgung (Scope 3) sind aufgrund des insgesamt höheren Stromverbrauchs und der in diesem Jahr erstmalig angewendeten länderspezifischen Berechnungsweise angestiegen, ebenso wie die Emissionen aus dem Pendelverkehr der Mitarbeitenden, die aufgrund vermehrter Anwesenheit im Büro im Jahr 2023 weiter zugenommen haben. Wie auch in den Vorjahren plant die ProSiebenSat.1 Group, zehn Prozent der Gesamtemissionen (Scope 1, Scope 2, Scope 3) durch den Kauf von Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten zu kompensieren, die nach festgesetzten Kriterien ausgewählt wurden.

CO₂e-Fußabdruck der ProSiebenSat.1 Group
  • Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) in Tonnen¹
  • 2023
  • Veränderung
  • 2022
  • Scope 1 - Direkte Treibhausgasemissionen
  • 1.683
  • 4 %
  • 1.618
  • Fuhrpark²
  • 1.308
  • 7 %
  • 1.401
  • Notstromversorgung
  • 26
  • 4 %
  • 25
  • Stationäre Wärmeerzeugung
  • 349
  • 82 %
  • 19210
  • Scope 2 - Indirekte Treibhausgasemissionen3
  • 918
  • –33 %
  • 1.373
  • Elektrizität4
  • 409
  • –4 %
  • 428
  • Fernwärme & Geothermie5
  • 509
  • –46 %
  • 94610
  • Scope 3 - Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen
  • 10.685
  • 27 %
  • 8.399
  • Nicht in Scope 1 und 2 enthaltene Brennstoffe und energiebezogene Aktivitäten
  • 2.835
  • 19 %
  • 2.373
  • Durch betriebliche Abläufe entstehende Abfälle
  • 12
  • -35 %
  • 18
  • Pendelverkehr der Mitarbeiter:innen
  • 3.185
  • 15 %
  • 2.758
  • Geschäftsreisen6,7
  • 4.653
  • 43 %
  • 3.250
  • Betriebliche Emissionen (Scope 1 und 2)
  • 2.600
  • –13 %
  • 2.991
  • Gesamtemissionen (Scope 1, 2 und 3)8,9
  • 13.285
  • 17 %
  • 11.390

1 Bei der Ermittlung des CO2e-Fußabdrucks haben wir uns an den Kriterien und Definitionen der Sustainability Reporting Standards der Global Reporting Initiative (GRI) orientiert. Die Datenerhebung erfolgte auf Basis von internen Vorgaben. Darüber hinaus haben wir uns bei der Berechnung unseres CO2e-Fußabdrucks sowie ausgewählter Daten zu indirekten CO2e-Emissionen (Scope 3) an folgenden Standards orientiert: Greenhouse Gas (GHG) Protocol – Corporate Accounting and Reporting Standard, Corporate Value Chain Accounting and Reporting Protocol des World Resources Institute (WRI) sowie World Business Council for Sustainable Development (WBCSD). In den CO2e-Fußabdruck wurden alle eigenen Standorte und Mitarbeiter:innen der ProSiebenSat.1 Group einbezogen. Die Abdeckung mit Messdaten im Scope 1 und 2 beträgt 97 Prozent (Vorjahr: 82 %). Bei der Berechnung haben wir die market-based-Methode verwendet.

2 Ohne Autostrom.

3 Die Scope-2-Emissionen nach der location-based-Methode betrugen im Berichtszeitraum 7.679 tCO2e (Vorjahr: 6.599 tCO2e).

4 Die location-based-Emissionen in der Kategorie Elektrizität betrugen im Berichtszeitraum 5.899 tCO2e (Vorjahr: 4.477 tCO2e).

5 Die location-based-Emissionen in der Kategorie Fernwärme und Geothermie betrugen im Berichtszeitraum 1.780 tCO2e (Vorjahr: 2.123 tCO2e).

6 Flug, Bahn, Mietwagen, Taxi und ÖPNV.

7 In der Kategorie Geschäftsreisen wurden im Berichtszeitraum 452 tCO2e (Vorjahr: 599 tCO2e) kompensiert.

8 Die Gesamtemissionen nach der location-based-Methode betrugen im Berichtszeitraum 20.047 tCO2e (Vorjahr: 16.616 tCO2e).

9 Die verbleibenden nicht-reduzierten und nicht-kompensierten Emissionen lagen im Berichtszeitraum bei 12.833 tCO2e (Vorjahr: 10.791 tCO2e).

10 Im Vorjahr wurden die Emissionen einzelner Standorte (rund 160 tCO2e) unter Scope 2 (Fernwärme und Geothermie) ausgewiesen, die im Berichtsjahr auf Grund zusätzlicher Erkenntnisse im Hinblick auf den genutzten Energieträger in Scope 1 (Stationäre Wärmeerzeugung) ausgewiesen werden

Intensität der Treibhausgasemissionen
  • 2023
  • 2022
  • Treibhausgasemissionen in tCO2e
  • 13.285
  • 11.390
  • Umsatz in Mio Euro
  • 3.852
  • 4.163
  • Durchschnittliche FTE1
  • 7.310
  • 7.501
  • Treibhausgasemissionen/Umsatz
    in tCO2e/Mio Euro
  • 3,45
  • 2,74
  • Treibhausgasemissionen/durchschnittliche FTE
    in tCO2e/durchschnittliche FTE
  • 1,82
  • 1,52

1 Die Anzahl der durchschnittlichen Mitarbeiter:innen wird in Vollzeitäquivalenten (Full Time Equivalents, FTE) dargestellt.

Angaben gemäß EU-Taxonomie-Verordnung

Die Europäische Kommission verfolgt mit dem "European Green Deal" den Plan, die europäische Wirtschaft künftig nachhaltiger auszurichten und insbesondere Kapitalströme in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu lenken. Um in diesem Sinne Wirtschaftstätigkeiten gemäß ihrer Nachhaltigkeit einstufen zu können, hat die Europäische Kommission mit der Taxonomie-Verordnung ein Klassifikationssystem geschaffen.

Generell deckt die Taxonomie-Verordnung bisher vor allem die Wirtschaftstätigkeiten ab, die innerhalb Europas den größten Ausstoß von CO2-Emissionen verursachen. Aktuell ist der Großteil der Geschäftstätigkeiten der ProSiebenSat.1 Group nicht durch die Taxonomie-Verordnung abgedeckt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ProSiebenSat.1 keinen ökologischen Beitrag, insbesondere zum Klimaschutz, leistet. Wir sind uns der Verantwortung des Konzerns aufgrund der Reichweite unserer TV-Sender und digitalen Plattformen bewusst und werden unsere Zielgruppen auch weiterhin hinsichtlich umweltrelevanter Themen informieren und sensibilisieren.

Detaillierte Informationen dazu, wie die ProSiebenSat.1 Group für das Geschäftsjahr 2023 die Betrachtung der taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten erweitert und aktualisiert, wo gefordert deren Taxonomiekonformität geprüft sowie anschließend die entsprechenden Taxonomie-KPIs bezogen auf Umsatzerlöse, Investitions- und Betriebsausgaben ermittelt hat, finden sie im Abschnitt Klima & Umwelt des Nachhaltigkeitsberichts.

Nachhaltigkeitskapitel im Geschäftsbericht

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